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Wie sich ein bewegungsarmer Lebensstil auf Ihre Gesundheit auswirkt

08 Oktober. 2018

Auch wenn unsere Arbeitsumgebung heute in vielen Bereichen besser für unsere Gesundheit ist – das viele Sitzen gehört ganz sicher nicht dazu. Schätzungsweise 86% aller Arbeitnehmer in den USA verbringen 40 Stunden pro Woche oder mehr sitzend an Schreibtisch und Computer. Die Zunahme sitzender Tätigkeiten bringt viele gesundheitliche Probleme mit sich. Vom Standpunkt der Evolution (und des Überlebens) aus betrachtet hat uns diese Errungenschaft von einer aktiven, sich bewegenden Spezies („Jäger und Sammler“) zu einer Spezies verwandelt, die täglich durchschnittlich 13 Stunden oder mehr im Sitzen verbringt. Ergänzen Sie diese Zahl noch um die Stunden, die wir schlafend verbringen, und Sie werden schnell feststellen, dass nur noch sehr wenig Zeit übrig bleibt, um aktiv zu sein. Ein Mangel an Bewegung macht uns chronisch krank und belastet unser Gesundheitssystem enorm. Traurige aber wahre Realität in unserer heutigen Arbeitswelt.

 

Wie definiert sich ein bewegungsarmer Lebensstil?

Ein bewegungsarmer Lebensstil wird als Mangel an regelmäßiger körperlicher Aktivität definiert. Bis zu 20% der Amerikaner verbringen den Großteil ihrer Tage in sitzenden oder liegenden Positionen, die nur einen sehr geringen Energieeinsatz erfordern. Nach den Kriterien des CDC (Center for Disease Control and Prevention) bedeutet ein bewegungsarmer Lebensstil, wenn Sie mäßige körperliche Bewegung an weniger als 150 Minuten in der Woche ausführen.

 

Bewegungsmangel betrifft diese 3 Bereiche am stärksten

Es gibt drei gesundheitliche Bereiche, auf die sich ein bewegungsarmer Lebensstil am stärksten auswirkt: die muskuloskelettale, die kardiometabolische und die psychische Gesundheit. Das Gleichgewicht zwischen diesen drei Faktoren ist entscheidend, um das Leben in vollen Zügen genießen zu können. Ohne dieses Gleichgewicht lassen chronische Erkrankungen oft nicht lange auf sich warten. Sitzen macht uns unnötig krank und führt zu vorzeitigem Tod durch eben diese Krankheiten.

 

Ein gesunder Bewegungsapparat und eine bewegungsarme Lebensweise

Der Bewegungsapparat sorgt dafür, dass unserer Körper in einer festgelegten Form bleibt und sich dennoch zielgerichtet bewegt. Er stützt unseren Körper und verleiht ihm seine aufrechte Form. Dies geschieht über Knochen, Muskeln, Bänder, Sehnen und all das Bindegewebe, dass alles „zusammenhält“. Dieses System ist optimiert und arbeitet am effizientesten, wenn es regelmäßig und ausreichend belastet wird. So wie wir unsere Muskeln und Knochen durch konstantes Trainieren und Belasten stärken, kann der Bewegungsapparat durch ausbleibende Aktivität schnell abbauen. Die Redewendung „Trainiere oder verliere mich“ trifft definitiv zu, wenn es um die Gesunderhaltung unseres Bewegungsapparates geht – die Aufrechterhaltung dieser Gesundheit ist in allen Phasen unseres Lebens sehr wichtig. Und sie wird umso wichtiger, je älter wir werden – denn dann müssen wir den natürlichen Verlust an Muskelmasse, Beweglichkeit und Knochenstärke ausgleichen, der besonders ab dem 50. Lebensjahr zum Tragen kommt. Bei Inaktivität verschlechtert sich die Gesundheit des Bewegungsapparates in nur 2 Wochen rapide – während Trainingsfortschritte erst nach 6 bis 8 Wochen sichtbar und spürbar werden. Diesen Risikofaktoren sind Sie bei längerem Sitzen und Bewegungsmangel ausgesetzt:

 

Osteoporose. Dies ist eine übermäßige Schwächung der Knochenmatrix, die ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche bewirkt – selbst bei solchen Aktivitäten, die normalerweise keine Gefahr darstellen (z.B. leichtes Heben, Strecken, Bücken). Fünfundfünfzig Prozent der Amerikaner über 50 Jahre leiden an Osteoporose. Während ein gewisser Verlust an Knochendichte mit dem Alter normal ist, ist Osteoporose eine Krankheit und kann zur Verschlechterung der allgemeinen Lebensqualität führen. Eine Hüftfraktur ist eine der größten mit Osteoporose verbundenen Komplikationen und hat einen signifikanten Anstieg des Morbiditätsrisikos zur Folge. Es gibt viele Risikofaktoren, die zu Osteoporose führen können. Eine bewegungsarme Lebensweise jedoch ist ein Aspekt in unserem Leben, auf den wir problemlos Einfluss nehmen könnten.

 

Sturzgefahr. Die Fähigkeit unseres Körpers, auf zwei Beinen zu balancieren, ist durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen unserem Vestibularsystem (dem Innenohr), dem Sehen und dem Empfinden (was der Körper unserem Gehirn durch Berührung und Bewegung über die Welt um uns herum mitteilt) möglich. Die regelmäßige Stimulation dieser Systeme durch tägliche Aktivität ist entscheidend für eine optimale Koordination. Bei regelmäßiger Stimulation kann das Gehirn auf einfache Weise koordinieren und nachvollziehen, was der Körper tun muss, um aufrecht und auf dem Boden zu bleiben, unabhängig davon, wie komplex oder einfach die Aufgabe ist. Durch stundenlanges Sitzen jedoch „verlernt“ unser Gehirn, was in solchen Situationen, in denen wir auf den Beinen sein müssen, erforderlich ist. Gleichgewichtsstörungen und Stürze können die Folge sein und zu Verletzungen führen, die in Kombination mit anderen gesundheitlichen Problemen wie Osteoporose zu gefährlichen Komplikationen werden können.

 

Tiefe Beinvenenthrombose (TVT). Wenn die Hauptmuskelgruppen des Körpers nicht regelmäßig beansprucht werden, steigt das Risiko eines Blutgerinnsels schnell an, insbesondere in den Beinen, wo es allgemein als tiefe Beinvenenthrombose (TVT) bezeichnet wird. Der regelmäßige Einsatz der großen Muskeln in den Beinen sorgt dafür, dass sich das Blut mit einer gesunden Geschwindigkeit zurück zum Herzen bewegt. Ohne diese Aktivierung sammelt sich unser Blut buchstäblich in den Unterschenkeln und Füßen. Diese Stagnation kann dazu führen, dass das Blut zu gerinnen beginnt. Auf diese Weise kommt es am häufigsten zu TVTs, die starke Schmerzen verursachen und aufgrund aller mit Blutgerinnseln verbundenen Risikofaktoren eine genaue Überwachung erfordern (siehe Abschnitt „Blutgerinnsel“ weiter unten). Der beste Weg, um ein TVT zu vermeiden, besteht darin, sich häufig zu bewegen. Je mehr Bewegung, desto besser!

 

Geringe Muskelmasse. Muskelkraft und -einsatz sind für alle Aktivitäten des täglichen Lebens unerlässlich, egal wie groß oder klein sie sind. Ohne die Kraft unserer Muskeln könnten wir uns überhaupt nicht bewegen (natürlich in Abstimmung mit dem übrigen Bewegungsapparat). Eine geringe Muskelmasse ist mit einer schlechten Ausdauer, einer geringen Knochendichte, einem geringeren Stoffwechsel und einem erhöhten Risiko eines Krankenhausaufenthalts verbunden.

 

Gelenkschmerzen. Laut dem US-Gesundheitsministerium sind Schmerzen der Hauptgrund für Amerikaner, einen Arzt aufzusuchen. Chronische Schmerzen gelten als wichtigste Ursache für eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit. Einige der häufigsten Probleme, die regelmäßig von Ärzten behandelt werden, sind Wirbelsäulenschmerzen (wie Muskelbelastung, Bandscheibendegeneration, Radikulopathie und Kribbeln/Taubheitsgefühl der Extremitäten) sowie Arthrose der Gelenke (am häufigsten Knie, Hüfte und Schultern). Gelenkprobleme können durch einen sitzenden, bewegungsarmen Lebensstil verursacht werden und zu einer raschen Verschlechterung der Wirbelsäule oder anderer Gelenke und letztendlich zu Schmerzen führen. Bewegungsmangel führt zu einer ungleichmäßigen Abnutzung der Gelenke und verringert die lebenswichtige Durchblutung des Gelenkgewebes. Außerdem geht Inaktivität mit einer schlechteren Schmerzbewältigung einher, die sich verschlimmern und chronische Probleme verursachen kann. Glücklicherweise gilt Bewegung als eine der wirksamsten Behandlungen gegen Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen, da sie eine ausreichende Durchblutung und gleichmäßige Beanspruchung der Gelenke fördert.

 

Kardiometabolische Gesundheit und ein bewegungsarmer Lebensstil

Längeres Sitzen (mehr als 9 Stunden pro Tag oder mehr als 2 Stunden am Stück) kann erwiesenermaßen den Stoffwechsel unseres Körpers verlangsamen. Es leuchtet ein, dass langes Sitzen zu einem reduzierten Energieverbrauch führt. Dies wirkt sich hauptsächlich auf die Regulation aller lebenswichtigen Funktionen unseres Körpers aus – wie Blutzuckerspiegel, Blutdruck und Fettstoffwechsel. Chronische Krankheiten und eine verkürzte Lebensdauer können die Folgen sein. Die größten kardiometabolischen Gesundheitsprobleme, mit denen wir heutzutage konfrontiert werden, sind:

 

Insulinsensitivität und Diabetes. Diabetes ist mit Abstand die am häufigsten auftretende Stoffwechselerkrankung. Diabetes (Typ II) ist das Ergebnis eines schlecht gemanagten, hohen Blutzuckerspiegels, der dazu führt, dass der Körper unempfindlich gegenüber dem Insulin wird, das zur Speicherung von Zucker zur Energiegewinnung benötigt wird (im Gegensatz zu Typ-I-Diabetes, die mit einer erblich bedingten problematischen Insulinproduktion zusammenhängt). Dies kann zu Gewichts- und Sehstörungen, tauben Fingern und Zehen sowie Nierenerkrankungen (insbesondere bei Frauen) führen – um ein paar der möglichen Auswirkungen zu nennen. Ein hoher Blutzuckerspiegel ist auf eine schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung zurückzuführen. Durch einen sitzenden, bewegungsarmen Lebensstil steigt das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 91%. Warum das so ist, liegt wahrscheinlich daran: im Sitzen muss sich der Körper viel mehr anstrengen, um Zucker aufzunehmen. Kein Wunder also, dass Diabetes heutzutage in den USA ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem ist – obwohl Diabetes in den meisten Fällen (über 90%) durch Änderungen im Lebensstil, wie eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung, vermeidbar wäre.

 

Adipositas (Fettleibigkeit). Unter Adipositas versteht man einen Body-Mass-Index von über 30. Übergewicht und Adipositas betreffen bis zu 60% der Erwachsenen in den USA. Fettleibigkeit stellt eine übermäßige Belastung für den Bewegungsapparat dar und beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, seine Vitalfunktionen optimal zu erfüllen. Berechnungen zufolge werden die Fälle von Fettleibigkeit auch weiterhin steigen, da sich immer mehr Menschen für zu wenig Bewegung und mangelhafte Ernährung entscheiden. Es bleibt zu hoffen, dass Aufklärung und Information dazu beitragen, den direkten Zusammenhang zwischen Lebensführung und Gesundheit besser zu verstehen.

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn wir uns für ein Leben überwiegend im Sitzen entscheiden, wird unser Herz gleich mehrfach übermäßig belastet. Zu allererst einmal ist unser Herz natürlich ein Muskel, der regelmäßig trainiert werden muss. Bleibt dieses Training durch Bewegungsmangel aus, gerät unser Hormonhaushalt durcheinander. Dieses Ungleichgewicht kann das Herz aufgrund eines zu hohen Cholesterinspiegels oder eines zu hohen Blutdrucks „krank“ machen. Diese Gesundheitsprobleme stehen auch im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt sowie einer Beeinträchtigung der Sexualfunktion (infolge schlechter Durchblutung und Ablagerungen).

 

Blutgerinnsel. Blutgerinnsel können überall im Körper auftreten. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel oder Atherosklerose), schwere Verletzungen oder einfach nur Inaktivität (TVT – siehe oben) können zu Blutgerinnseln führen. Wenn ein Blutgerinnsel zu einer Unterbrechung der Blutzirkulation in einem Teil des Köpers führt, ist unmittelbares Handeln gefragt, um starke Schmerzen, Behinderungen oder gar den Tod durch Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verhindern. Eine Studie hat gezeigt, dass tägliches Sitzen für mehr als 10 Stunden (bei jeweils mindestens 2 Stunden Sitzen am Stück) das Risiko eines Blutgerinnsels um das 2,8-fache erhöht. Wenn es um eine ausreichende Durchblutung des gesamten Körpers geht, ist es wichtig, aktiv und in Bewegung zu bleiben!

 

Erhöhtes Risiko für Demenz. Demenz ist der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit und geht typischerweise mit dem Altern einher. Wenn wir älter werden, nehmen die Verbindungen zwischen den Nervenzellen in unserem Gehirn ab – wie stark dieser Rückgang ist, hängt von der allgemeinen Gesundheit und der genetischen Veranlagung ab. Erstaunlicherweise wurde festgestellt, dass Inaktivität das Risiko für Demenzerkrankungen ebenso erhöht wie die genetische Veranlagung (innerhalb der Familie). Nachgewiesen werden konnte, dass sowohl Bewegungsmangel als auch genetische Veranlagung die „Plaques“ (also Ablagerungen) zwischen den Gehirnzellen erhöhen, was zu einer schlechteren Denkfähigkeit, einem Funktionsverlust und einer insgesamt mit Demenz verbundenen schlechten Lebensqualität führt. Tun Sie sich etwas Gutes und bleiben Sie aktiv!

 

Nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung. Diese gilt heute als häufigste Ursache für Lebererkrankungen in westlichen Kulturen. Lebensstilfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung dieser Krankheit – wobei Ernährung und Bewegung die größten Einflussfaktoren sind.

 

Lungenerkrankung. Lungenerkrankungen beziehen sich auf Beeinträchtigungen der Lungenfunktion, die es einer Person erschweren, Luft ein- oder auszuatmen. Dies können chronisch obstruktive Lungenkrankheiten (COPD), Asthma und Emphyseme sein. Da es lebenswichtig ist, Sauerstoff in die Lunge und den Blutkreislauf sowie Kohlendioxid aus dem Körper zu befördern, führt eine Lungenerkrankung zu erheblichen Beschwerden und medizinischen Komplikationen. Ein bewegungsarmer Lebensstil steht mit einem erhöhten Risiko für Lungenerkrankungen in Verbindung, da die Lunge dann ineffizienter arbeitet.

 

Schilddrüsenfunktion. Hypothyreose ist in unserer Gesellschaft zu einem weit verbreiteten Gesundheitsproblem geworden, insbesondere bei Frauen. Die Schilddrüse reguliert die Ausschüttung von Wachstumshormonen, die entscheidenden Einfluss auf die Regenerationsfähigkeit unseres Körpers haben. Ein niedriger Wachstumshormonspiegel kann zu Stoffwechsel-, Gewichts- und Schlafproblemen führen, Haarausfall und Herzrasen verursachen. Ein bewegungsarmer Lebensstil trägt zu diesem unausgeglichenen Hormonhaushalt bei, fördert die Gewichtszunahme und verlangsamt den Stoffwechsel – in Kombination mit einer Schilddrüsenüber- oder Schilddrüsenunterfunktion ist eine rasche Abwärtsspirale für Ihre Gesundheit vorprogrammiert.  

 

Krebsrisiko. Das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Brust-, Dickdarm-, Lungen- und Gebärmutterhalskrebs steigt rapide an, wenn die hier oben genannten Faktoren zutreffen. Bewegungsarmut und kardiometabolische Erkrankungen erzeugen ein schlecht reguliertes und chronisch entzündetes Umfeld für die körpereigenen Zellprozesse. Dies erhöht die Chance auf Zellmutationen und das damit verbundene Wachstums von Krebszellen.

 

Psychische Gesundheit und ein bewegungsarmer Lebensstil

Die psychische Gesundheit ist zu einer echten Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit geworden. Schlechte Ernährungsgewohnheiten, Inaktivität, sinkende soziale Interaktionen und die Abhängigkeit von Technologien sind einige der Faktoren, die zu diesem wachsenden Problem beitragen. Bei der psychischen Gesundheit geht es um ein gesundes Gleichgewicht von Hormonen, die unser Gehirn beeinflussen (wie Dopamin, Endorphine und Serotonin). Längeres Sitzen trägt zu einem chronisch niedrigen Hormonspiegel dieser wichtigen Botenstoffe in unserem Blut bei – und kann dazu führen, dass man sich wortwörtlich „unten“ fühlt. Das größte psychische Problem, bei dem Menschen medizinischen Rat einholen, sind Depressionen. Eine schlechte psychische Gesundheit kann sich jedoch auf verschiedene Arten manifestieren:

 

Depression. Personen, die an Depressionen leiden, fühlen sich hoffnungslos und haben nur noch wenig Interesse an normalen Alltagsaktivitäten. Depressionen schwächen den Betroffenen stark; bis zu 15% der US-Bevölkerung leiden darunter.

 

Angst. Angst ist ein enger Verwandter der Depression und wird in unserer modernen Gesellschaft leider oft genug heruntergespielt. Wir alle fühlen uns in dieser schnelllebigen Zeit oft überfordert – Angst ist dabei für viele Menschen schon zu einem festen Begleiter geworden. Chronischer Stress und Angstzustände können aufgrund eines Hormonungleichgewichts zu allen in diesem Beitrag behandelten Gesundheitsproblemen führen. Eine regelmäßige Trainingsroutine kann sowohl bei Angstzuständen als auch bei Depressionen helfen, um sich wohler zu fühlen und den Hormonhaushalt in Balance zu bringen.

 

Konzentrationsstörungen. Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen – wer kennt das nicht? Über längere Zeit an einer Aufgabe dranbleiben, sich fokussieren und einen Arbeitsauftrag abschließen, das kann heutzutage schon mal zu einer echten Herausforderung werden. Ein Mangel an Bewegung trägt maßgeblich zu Konzentrationsstörungen bei, erschwert die Work-Life-Balance und mindert die generelle Motivation.

 

Schlafqualität. Schlaflosigkeit und eine ungenügende Schlafqualität zählen ebenfalls zu den Krankheiten, die heutzutage immer häufiger diagnostiziert werden. Schlechter Schlaf kann zu Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen und chronischen Krankheiten führen, da sich der Körper in der Nacht nicht ausreichend erholen und regenerieren kann. Bewegung hat sich als wirksames Instrument zur Stimmungsaufhellung und zur Verbesserung der Schlafqualität erwiesen!

Für das mentale Wohlbefinden gilt Bewegung neben einer Achtsamkeitsroutine (wie Yoga und Meditation) ein bewährtes und vor allem rezeptfreies Mittel bei Stress, Angstzuständen und Depression.

 

Sport allein hilft nicht gegen all das Sitzen.

Das wirklich Beängstigende am stundenlangen Sitzen ist, dass Sie selbst dann noch von den negativen Folgen betroffen sind, wenn Sie nach der Arbeit körperlich aktiv werden. Außerdem ist es mit dem Sitzen im Büro nicht getan – für die meisten von uns kommen noch einmal 1-2 Stunden pro Tag hinzu, die wir sitzend verbringen. Sei es im Auto, vor dem Fernseher oder am Esstisch. Empfohlen werden 30 Minuten Bewegung an mindestens 3 Tagen in der Woche – eigentlich ein winziger Prozentsatz, wenn man die gesamte Woche betrachtet. Diese kurze Zeit in Bewegung kann kaum genügen, um all die negativen Folgen des langen Sitzens wieder wett zu machen. Also, was können wir tun?

 

Einfache Tipps für mehr Bewegung im Alltag.

Warum sind so viele Bereiche unseres Körpers vom vielen Sitzen betroffen? Ganz einfach: weil sie dadurch zu wenig genutzt werden. Fehlende regelmäßige Belastung kann früher oder später zu gesundheitlichen Problemen für Körper und Geist führen. Sitzen bietet einfach nicht genug Anreize, die der Körper braucht, um zu wachsen, zu gedeihen und gesund zu bleiben. Diese einfachen Tipps können helfen, immer wieder kleine Bewegungsanreize in Ihren Alltag zu integrieren und so ernste gesundheitliche Probleme vorzubeugen:

Machen Sie häufige Pausen vom Sitzen während der Arbeit: MINDESTENS jede Stunde. Wenn Sie dazu neigen, sich zu sehr auf Ihre Aufgabe zu konzentrieren und alles andere um sich herum zu vergessen, dann stellen Sie sich eine Erinnerung oder einen Alarm ein. Stehen Sie auf, strecken Sie sich, machen Sie einen kurzen Gang durchs Büro, trinken Sie etwas Wasser und bringen Sie so Ihren Kreislauf wieder auf Touren.

Investieren Sie in einen Sitz-Steh-Schreibtisch und/oder ein Desk-Bike (Schreibtisch-Fahrrad). Dadurch verbessern Sie gleichzeitig Ihren Fokus und Ihre Produktivität. Wer sagt also, dass man beim Arbeiten immer Stillsitzen muss?

 

Nehmen Sie auch außerhalb des Büros kleine Änderungen vor:

  1. Nehmen Sie die Treppe statt des Fahrstuhls
  2. Parken Sie am Ende des Parkplatzes, damit Sie automatisch ein längeres Stück zum Eingang laufen müssen.
  3. Versuchen Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen.
  4. Integrieren Sie immer wieder kleine Trainingseinheiten und Bewegungsimpulse in Ihren Tag. Wie wäre es z.B. mit einigen Squats, Kniebeugen oder Hampelmännern immer dann, wenn Sie sich einen Kaffee holen oder auf die Toilette gehen?
  5. Bleiben Sie auch abends beim Fernsehen in Bewegung, wenn Sie auf das Fernsehen nicht verzichten möchten. Führen Sie in jeder Werbepause ein paar Bewegungsübungen durch – oder setzen Sie sich auf den Heimtrainer.

 

Eine gesunde Ernährung ist ebenso wichtig wie ausreichend Bewegung. Bringen Sie selbstgemachte Snacks, Nüsse oder Trockenfrüchte mit auf die Arbeit, um ungesunde Riegel aus dem Süßigkeitenautomaten zu vermeiden. Ihr Speiseplan sollte hauptsächlich aus gesunden Fetten, Eiweiß und Vollwertkost wie Obst, Gemüse, Getreide und nachhaltig erzeugtem Fleisch bestehen. Erwiesenermaßen spielen unsere Ernährungsgewohnheiten eine größere Rolle für das Auftreten chronischer Krankheiten als die Bewegung. Der Ausspruch „Eine miese Ernährung lässt sich nicht wegtrainierten“ beschreibt es ziemlich gut. Umso mehr trifft dies bei einem bewegungsarmen Alltag zu!

Wenn Sie es an einem wirklich stressigen Tag einmal nicht schaffen, vom Schreibtisch wegzukommen, dann versuchen Sie zumindest, Ihre Beine zu bewegen. Spannen Sie Ihre Pomuskeln an, stellen Sie sich auf Ihre Zehenspitzen und nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge – das kann bereits helfen, die Durchblutung Ihres Körpers zu verbessern.

 

Optimieren Sie Ihr Training. Sorgen Sie für ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Workout, damit Sie auch unterhalb der Woche motiviert bleiben. Gehen Sie regelmäßig zum Sport (in diesem Fall gilt: je häufiger, umso besser) und wählen Sie eine mittlere bis hohe Trainingsintensität (je nachdem, wo Ihre Grenzen liegen). Sorgen Sie für einen guten Mix aus den folgenden Komponenten:

  1. Krafttraining für alle Hauptmuskelgruppen 1-2 mal pro Woche.
  2. Ausdauertraining auf dem Laufband, auf Cardiogeräten oder mittels Pliometrie mindestens 3 mal pro Woche.
  3. Regelmäßiges Dehnen gegen die Steifigkeit durchs Sitzen – und um Muskelkater nach dem Training zu verhindern.
  4. Gleichgewichtsübungen (Yoga, Übungen auf einem Bein, Stehen auf weichen oder beweglichen Oberflächen usw.), um Ihren Körper fit und gesund zu halten.
  5. Oder eine Kombination aus all diesen Komponenten in einer Trainingseinheit!

Sie sehen also: wir können es uns nicht leisten, einen Großteil unseres Lebens im Sitzen zu verbringen. Die Folgen können verheerend sein. Um morgen gesund leben zu können, müssen wir schon heute die richtigen Entscheidungen treffen. Sie müssen nicht groß, nicht dramatisch sein – wichtig ist nur, damit anzufangen. Seien Sie keine Zahl in all den traurigen Statistiken, sondern leiten Sie jetzt kleine aber wichtige Veränderungen in Ihrem Leben ein!