Während es für die meisten zu Beginn der COVID-Pandemie eine Übergangslösung sein sollte, ist es für viele inzwischen zur Regel geworden: die Arbeit von zu Hause. Also ist es an der Zeit, den Laptop vom Küchentisch zu verbannen und sich auf ergonomischen Büromöbeln niederzulassen.
Doch auch Ihre Gewohnheiten sollten Sie auf Dauer ändern, um sich voll und ganz auf die Arbeit im Homeoffice einzustellen und das Maximum aus sich herauszuholen. Es hat viele Vorteile, nicht ins Büro fahren zu müssen, allerdings stellt es viele auf Dauer auch vor Herausforderungen.
Um die Arbeit so angenehm und produktiv wie möglich zu gestalten, sollten Sie sich an die folgenden Punkte halten:
1. Legen Sie eine Routine fest
Auch wenn Sie morgens mehr Zeit haben, da der Weg zur Arbeit wegfällt, sollten Sie so tun, als ob Sie ins Büro gehen. Damit signalisieren Sie sich selbst, dass Sie nun von Privatmodus in Büromodus umstellen müssen. Sie werden auf Dauer nicht sehr motiviert sein können, wenn Sie den ganzen Tag im Schlafanzug vor dem Laptop am Wohnzimmertisch sitzen.
Stellen Sie sich einen Wecker, nehmen Sie ein gemütliches und gesundes Frühstück zu sich, duschen Sie und ziehen Sie sich um, bevor Sie in Ihren Arbeitsraum gehen. Wenn Sie die Gelegenheit haben, holen Sie sich idealerweise jeden Morgen Ihr Frühstück vom Bäcker um die Ecke, damit Sie das Haus verlassen und sich ein wenig bewegen.
Machen Sie nicht den Fehler, bereits beim Morgenkaffee Ihre E-Mails zu prüfen, da Sie sonst ganz schnell mitten in der Arbeit sind, ohne sich dafür vorbereitet und ein wenig Zeit für sich genutzt zu haben. Nutzen Sie die gewonnene Zeit dafür, sich sportlich zu betätigen oder einfach ein wenig Ruhe zu finden.
2. Erstellen Sie einen Zeitplan
Arbeiten im Homeoffice hat viele Vorteile, wie eine relativ freie Zeiteinteilung. Dieser Vorteil kann allerdings schnell zum Nachteil werden, wenn Sie bei der Arbeit zu Hause nicht diszipliniert genug sind. Haben Sie am Ende des Tages Ihre Arbeit nicht erledigt, werden Sie schnell Probleme mit dem Chef bekommen.
Ein weiterer Nachteil kann sein, dass Sie zu lange am Computer sitzen, da es nicht wirklich einen „Schlusspfiff“ gibt. Daher sollten Sie sich einen strikten Zeitplan erstellen und sich auch daran halten, so gut es geht.
Beginnen Sie die Arbeit morgens zur gleichen Zeit, machen Sie vor allem auch Ihre Mittagspause und legen Sie den Feierabend fest. Der Vormittag ist für die meisten die produktivste Zeit, weshalb Sie sich diesen für die schwierigeren Arbeiten freihalten sollten, bei denen Sie sich mehr konzentrieren müssen.
Der Nachmittag eignet sich gut für Telefon- und Videokonferenzen oder einfachere Tätigkeiten. Dann mal schnell den Einkauf zu erledigen oder ein paar Hausarbeiten zu machen, dagegen spricht nicht wirklich etwas.
Da Sie nun mehr von zu Hause arbeiten, sollten Sie über einen höhenverstellbaren Schreibtisch nachdenken, den Sie zu einem Stehpult verwandeln können. Besonders nachmittags, wenn die Konzentration etwas nachlässt und wir müder sind, können Sie durch die Arbeit im Stehen wieder neue Energie schöpfen.
Achten Sie vor allem darauf, nicht bis spät abends vor dem Computer zu sitzen. Sie laufen damit Gefahr, an einem Burn-out zu erkranken. Stellen Sie sich einen Wecker und versuchen Sie pünktlich Feierabend zu machen. Ihre Freunde und Familie werden es Ihnen ebenso danken.
3. Verlassen Sie regelmäßig das Haus
Die Gefahr bei der Arbeit im Homeoffice ist, dass Sie sich zu wenig bewegen und sozial abkapseln könnten. Gehen Sie deshalb täglich aus dem Haus, sei es zum Mittagessen, um Ihre Morgenbrötchen zu holen oder sich mit Freunden zu treffen.
Vermeiden Sie es besonders in der Mittagspause, Ihr Essen nebenbei am Schreibtisch in sich hineinzuschlingen. Nicht nur verwehren Sie sich damit eine wichtige Pause für den Körper und Geist, sondern diese Art der Nahrungsaufnahme macht auch dick. Wenn Sie zu Hause essen, gehen Sie danach spazieren.
Oder Sie arbeiten an manchen Tagen in einem Café oder einer Bibliothek. Der Tapetenwechsel tut Ihrem Geist gut und Sie können so auch Ruhe finden, falls Sie zu Hause nicht ungestört arbeiten können.
4. Minimieren Sie Ablenkungen
Wenn Sie Familie oder einen Partner haben, welcher ebenfalls zu Hause ist, kann dies zwar schön sein, allerdings auch zu sehr ablenken. Sie müssen allen Familienmitgliedern – selbst den Haustieren – deutlich machen, dass Sie während Kernzeiten nicht erreichbar sind. Die Türe zu Ihrem Homeoffice sollte für jeden Tabu sein.
Wenn Sie ständig abgelenkt werden, wirkt sich dies negativ auf Ihre Produktivität aus. Sie werden sehr viel mehr Zeit benötigen, um Ihre Aufgaben zu erledigen und Ziele eventuell nicht einhalten können. Seien Sie strikt, was Störungen betrifft. Dies sollte ebenso für Freunde oder Verwandte gelten, sie unangemeldet vorbeikommen, da Sie schließlich zu Hause sind.
Wenn Sie während der Arbeitszeit im Homeoffice familiäre Pflichten übernehmen, sollten Sie diese vorab mit Ihrem Partner besprechen und festlegen. Schließlich haben Sie zu Hause mehr Freiheiten und können tatsächlich die Kinder von der Schule abholen, allerdings sollte dies vorher geplant sein.
5. Machen Sie rechtzeitig Feierabend
Wie bereits unter „Zeitplan“ erwähnt, sollten Sie so oft wie möglich rechtzeitig mit der Arbeit aufhören. Dieser Punkt ist für viele Angestellte, die im Homeoffice tätig sind, ein sehr wichtiger und entscheidender. Besonders, wenn Sie Single sind, ist die Gefahr sehr groß, zu viel zu arbeiten und sich zu sehr zu isolieren.
Sie haben keine Kollegen, die Sie nach Hause gehen sehen und Sie somit daran erinnern, dass es nun an der Zeit ist. Die wahre Gefahr im Homeoffice ist nicht die, zu wenig zu arbeiten, sondern zu viel. Viele, die regelmäßig und oder permanent zu Hause arbeiten, sind sehr anfällig für ein Burn-out.
Denken Sie an Ihre Familie, den Partner und Ihre Freunde – und vor allem an sich selbst. Machen Sie mindestens dreimal die Woche pünktlich Schluss und genießen Sie die Zeit, die Sie durch den Wegfall des Arbeitsweges einsparen. Treiben Sie stattdessen Sport, gehen Sie spazieren oder treffen Sie sich mit Freunden.